Mo. Apr 29th, 2024

Das Gericht Palma hat den Obdachlosen Georg Berres nun zu 2 Jahren auf Bewährung plus 360,- €  Geldstrafe verurteilt.

Grade zu Nikolaus wird an den heiligen Nikolaus erinnert der sich im Jahr 325 n.Chr besonders für Obdachlose und Arme einsetzt. Das Obdachlose vor Gericht so gar kein Mitleid bekommen und weder Gehör vom Richter finden hat das Strafgericht in Palma mit seinem Urteil ganz deutlich gezeigt. In einem Interview direkt nach der Verurteilung sagte Jesus Bruder Bauchi gegenüber der Bildzeitung, dass das Urteil schon fest stand und man ihm nicht die Möglichkeit zur Verteidigung gelassen habe.

Sollte es so sein, dann ist es tatsächlich ein Fall von Behördenwillkür. Bauchi so wie er sich selber nennt ist Weltweit bekannt geworden, als er kurzzeitig Besitzer der Becker Finca “  son Coll “ geworden ist. Die vor spanischen Gesetz legale Hausbesetzung der seit Jahren aufgegebenen Finca war hier nicht verhandelt worden. Hier sahen weder die Staatsanwaltschaft noch das Gericht Handlungsbedarf.

Bei der Verhandlung ging es um die Anzeige wegen Dokumentenfälschung. Eigentlich hätte es genau heißen müßen wegen Fälschung eines seiner eigenen Kunstwerke.  Die Frage ob das was da geschaffen hat Kunst ist, wurde nicht gestellt und das Gericht hat sich damit auch nicht beschäftigt.

Als Obdachloser hat Jesus Bruder Bauchi sich selber Nummernschilder hergestellt weil es keine Nummernschilder für Menschen ohne festen Wohnsitz gibt. Dafür braucht man einen festen Wohnsitz berichtet uns Bauchi in einem Interview.

Die Not macht bekanntlich erfinderisch dachte sich Bauchi und fand im sozialen Netzwerk,  die Seite Terrania.org . Dort gab es Nummernschillder die man selbst gestalten konnte und im sozialen  Netz eintragen konnte. So war Bauchi mit seinem Auto auch über Google und Co weltweit zu finden.

Bauchi fuhr nach eigenen Angaben zwischen 2013 und 2014 insgesamt zehn Monate mit seinen terranischen Nummernschildern. Nun das Urteil: eine sechsmonatige Haftstrafe, die in eine zweijährige Bewährungsstrafe gewandelt wurde plus 360 Euro Bußgeld.

Anfänglich wurde die Sache vor dem Amtsgericht in Manacor verhandelt und ging mit seiner Pflichtverteidigerin in Berufung.

Nun hat sich Georg Berres auf das Urteil eingelassen um einer Haftstrafe zu entgehen. Dennoch halte er an seiner Rechtsauffassung fest.

Sicher ist es für Richter nicht alltäglich Künstler zu verurteilen.  Nur für die Kunstfreiheit ist das ein Schlag ins Gesicht. Denn aus der Sicht von Künstlern würde das heißen das es eine Dokumentenfälschung ist wenn ein Kunstwerk bei Google erkennbar ist, ohne die Urheberschaft zu hinterfragen. Unverständlich scheint auch, dass nicht eine mangelde Versicherungspflicht zur Verhandlung stand. Es ging in der Verhandlung nur um Dokumentenfälschung weil ein Polizist dieses zur Anzeige gebracht hat. Und wenn man es aus dieser Sicht sieht, so würde es bedeuten das jeder Polizist als Kunstsachverständiger feststellen kann ob Kunst echt oder eine Fälschung ist, oder  sogar wie aus dem nichts zum Dokument wird. Weiter bleibt offen, wessen Dokument da gefälscht wurde.

Interview vor der Verhandlung:

 

 

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